In Weimar entstand unter dem Namen »Neues Bauen am Horn« ein modellhaftes Stadtquartier, das östlich des Ilmparks auf einer Anhöhe liegt. Begrenzt wird es auf der Ostseite durch die Albrecht-Dürer-Strasse, auf der Westseite durch die Theodor-Storm-Strasse. Die Häuser Hopp – an der Gunta-Stölzl-Strasse das Atelier, in Linie dahinter seine Dopplung: das Wohnhaus – gehören zu diesem Quartier. Sie lesen sich als Ensemble. Einander gegenüber formen die beiden Körper den Aussenraum zwischen sich, ein »grünes Zimmer«. Unterstrichen wird dies durch die beiden fast identischen Fassaden.
Ohne Sockel stehen die zweigeschossigen Kuben da und behaupten sich, trotz ihrer vergleichsweise geringen Grösse, durch das reine Schwarz, das ihnen eine gewisse Schwere verleiht und je nach Lichteinfall durchaus farbig wirkt. In diesen Baukörpern wird die Reinheit der monolithischen Form auf die Spitze getrieben. Die grossen, bündig liegenden Schiebefenster gliedern die Fassade; die schmalen, doch deutlichen Einschnitte der Eingänge und deren darüber liegende Fensteröffnungen variieren die Kuben, betonen indessen die Körperlichkeit des Ganzen.
Leichtigkeit bestimmt die Innenräume. Der zur Verfügung stehende Platz wurde bis ins Kleinste ausgenutzt, etwa durch Einbauten. Leichte Unterschiede in den Farbwirkungen entstehen allein durch die Verschiedenheiten in den Materialien: das Lichtgrau der Wände, der Holzboden, grau geölt. Das durchgängig verwendete Material der Böden verleiht den Räumen eine hohe Grosszügigkeit. Und die vollkommen durchlaufende Erschliessungsachse lässt – zusammen mit den grossen Öffnungen – die Grenzen zwischen Innen und Aussen ineinander übergehen. In einer Geraden führt so der Weg zum Beispiel durchs Atelier, durch den Garten, in das Wohnhaus, setzt sich hier fort ins obere Geschoss, bis hinauf auf die Dachterrasse mit dem Blick auf die Ilmaue.